Nicola Condoleo
In der Lehre bereits stellten sich unabweisbare Fragen, die mich durch allerlei Schulen bis und durch das Philosophiestudium, das Doktorat bis heute begleiteten. Seit über zehn Jahren lehre ich an einer Kantonsschule.
Zu mir und meinem Werdegang kann im Podcast „Talents“ des Kaufmännischen Verbands Zürich mehr erfahren (oder auch hier: https://www.kfmv.ch/ueber-uns/blogartikel/talents/philosoph-podcast)
Fragen über Fragen — Warum ist die Welt wie sie ist? Ist Gesellschaft gerecht? Was heisst überhaupt Gerechtigkeit? Und: Was habe ich damit zu tun? Bin ich in der Pflicht? Was sollte ich tun? Wie kann es sein, dass sich sowenig und doch soviel zugleich verändert?
Das waren und sind weiterhin Fragen, die mich umtreiben. Die Kernfrage meiner Doktorarbeit, was Gesellschaft ist, wie die*der Einzelne darin steht und geht, ist auch heute noch eine jener Fragen, die mir ungelöst erscheinen, obwohl wir doch täglich mit / zwischen / gegenüber Menschen handeln.
Warum Durchs Labyrinth?
Der Name der Praxis entstammt zwei Überlegungen: Der Titel kommt von einem Werk des Philosophen Cornelius Castoriadis (siehe unten Publikationen), das im Französischen «Les carrefours du labyrinthe» heisst, übersetzt mit «Durchs Labyrinth». Zudem weist das Gespräch in der Philosophischen Praxis einen Weg, der sich nicht immer vorweg klar abzeichnet. Im Verlauf soll dieser Weg sich jedoch durch die Unübersichtlichkeit hindurch einsehen lassen. Oder wie es der Komponist Penderecki formulierte: «In Labyrinthen geht man nicht auf geraden Wegen, sondern gelangt nur über Umwege ans Ziel.»*
Angebote
Das Angebot gilt v.a. für Zürich und Region. Weiterbildungen können in der ganzen Deutschschweiz durchgeführt werden, wenn Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden.
curriculum vitae
Mitgliedschaften
Publikationen (Auswahl)
- Über Atheismus. Überlegungen für Unschlüssig (Büchner-Verlag 2023)
Nicola Condoleo sichtet und reflektiert in dieser philosophischen Versuchung gegen alles Theistische die Bruchstücke des religiösen Rückbaus. Seine Sammlung von pointierten, pointilierten Gedankengängen geht der Gottlosigkeit nach: Als Kritik am Glauben, an Religionen jeglicher Art, Astrologie, Esoterik zeigt seine essayistische Untersuchung, dass es höchste Zeit ist, sich von der Bevormundung der Mythen zu verabschieden – theoretisch wie auch praktisch. - Der Riss. Überlegungen zum radikal Imaginären (transcript Verlag, 2022)
Artikel im Heft2/2022 der Zeitschrift für Kulturwissenschaften mit dem Titel „Radikale Imagination“ zur Bedeutung und über die Grenzen des Begriffs des „radikal Imaginären“ bei Cornelius Castoriadis - Epikurs Wege. Eine praktische Einführung zum lustvollen Leben (Büchner-Verlag 2022)
Wie praktisch und anwendbar ist die Lehre des griechischen Philosophen Epikur heutzutage? Die Auseinandersetzungen mit seinen Lehrsätzen zur Bedeutung der Wissenschaften, dem Abschied vom Glauben, der Überwindung von Ängsten und der Wichtigkeit von Freundschaft führen unerwartet deutlich in die aktuelle Zeit. - Reflexionen zur Metafiktion (Büchner-Verlag 2021)
Die Untersuchung forscht mit philosophischen Lektüren und Filmanalysen nach Bedingungen von gesellschaftlicher Veränderung. Vorgehensweisen wie das Fragen und die Ironie spielen dabei, so die These, eine wichtige Rolle. Siehe auch im Gespräch mit Susanne Schmetkamp - Vom Imaginären zur Autonomie (transcript 2015)
In meiner Doktorarbeit geht es um die Verknüpfung von politischer und sozialer Philosophie bei Cornelius Castoriadis (1922-1997). - Irrationalismus bei Feyerabend (stay-in-touch.org)
In der Einführung zu einem Artikel des Wissenschaftsphilosophen Paul Feyerabend werden enge Verbindungen von (wissenschaftlicher) Rationalität und Politik verdeutlicht. - Über Olympe de Gouges (schattenblick)
In der älteren Einführung zum Schaffen der feministischen Politikerin wird die repressive Dimension der männlichen Aufklärung in der französischen Revolution untersucht.
«Das Denken als Wollen oder als Interesse an dem Bestehenden ist nicht mehr das Interesse für das Bestehende als solches, sondern das Interesse für seine Veränderung.»
Milan Kangrga
Aus: Kangrga, Milan: »Was denkst Du, Philosoph?«, in: Praxis 1 (1965), S. 87-105, hier S. 92.